Katzen werden oft als Einzelgänger, was jedoch nicht ganz richtig ist. Man sieht sie zwar einzeln umherstreifen, das liegt aber daran, dass sie Einzeljäger sind. Anders als Hund, die im Rudel jagen, lauern Katzen alleine ihrer Beute auf. Das liegt an ihrer Spezialisierung auf kleine Beutetiere. Wer möchte sich schon eine Maus teilen? Im Übrigen werden Katzen als fakultativ bezeichnet. Das bedeutet, sie können mit anderen Katzen zusammen leben, müssen es aber nicht zwingend.
Entscheidend für ein friedliches Zusammenleben ist die Auswahl geeigneter Artgenossen.
Aber wie erkennst du nun Konflikte unter deinen Katzen?
Dies ist nicht immer ganz einfach, da die Katzensprache sehr subtil sein kann. Konflikte sollten frühzeitig erkannt werden, so dass du intervenieren kannst.
Eine Katze zieht sich zurück
Alle im Haushalt lebenden Katzen sollten sich in ihrem Zuhause frei bewegen können. Wenn sich eine Katze immer zurückzieht, sobald sich die andere nähert, ist das kein gutes Zeichen. Das kann sich zum Beispiel so zeigen, dass du mit Katze A auf dem Sofa schmust. Nun kommt Katze B ins Wohnzimmer, und Katze A reagiert angespannt. Kommt Katze B näher, räumt Katze A das Feld und zieht sich zurück.
Anstarren und Weg versperren
Unstimmigkeiten im Mehrkatzenhaushalt äußern sich nicht immer nur in Kampf. Es können auch subtile Zeichen sein, wie dass eine Katze immer an strategisch günstigen Punkten sitzt und die andere Katze „wegstarrt“, so dass diese sich nicht ins Zimmer traut. Anstarren ist unter Katzen ein Drohverhalten. Es wird von vielen Haltern oft als „Sie guckt doch nur“ missverstanden. Auch das Sitzen an Durchgängen zu wichtigen Ressourcen weist auf Unstimmigkeiten hin.
Unsauberkeit
Unsauberkeit kann viele Ursachen haben. Eine Ursache ist Stress, und hierzu zählt auch Stress mit den Artgenossen. Es kann durchaus vorkommen, dass einer Katze von ihren Artgenossen vor der Katzentoilette aufgelauert wird, und diese sich beim Verlassen der Toilette auf sie stürzen, dass sogenannte Klomobbing. Die gemobbte Katze meidet dann die Katzentoilette und wird unsauber. Aber auch stressbedingte Blasenentzündungen durch dauerhaftes Mobbing sind möglich.
Spiel oder Ernst?
Manchmal ist es nicht ganz einfach zu unterscheiden ob Katzen spielen, und sich zum Spaß wilde Verfolgungsjadgen liefern, oder ob es Ernst ist. Spiel erkennst du daran, dass sich die Rollen Verfolger und Verfolgter abwechseln. Spiel ist auch immer freiwillig. Wenn einer ein Raufspiel spielen möchte und die andere Katze nicht, dann ist es für letztere kein Spiel. Im Spiel führen Katzen außerdem oft den sogenannten „Hoppelgalopp“ und übertriebende Bewegungen durch.
Natürlich müssen Katzen nicht immer schmusend zusammenliegen und sich gegenseitig putzen, um sich gut zu verstehen. Eine respektvolle Wohngemeinschaft, in der alle auf ihre Kosten kommen und niemand gemobbt wird, kommt deutlich häufiger vor als „die große Liebe“, und ist völlig in Ordnung. Wenn du eins oder mehrere der oben genannten Anzeichen bei deinen Katzen feststellst oder nicht sicher bist, wie das Verhältnis deiner Katzen untereinander ist, schreib mir gerne eine Nachricht an nadine.pfuhl@katzenstimmen.de
Comments